Influence of weather on strokeEinfluss des Wetters auf den Schlaganfall
Hintergrund Der Klimawandel betont die Notwendigkeit, den Einfluss des Wetters auf zerebrovaskuläre Ereignisse näher zu untersuchen. Die Studienergebnisse sind jedoch teilweise widersprüchlich. Mögliche Ursachen sind eine Studiendurchführung in unterschiedlichen Klimazonen sowie das Multiple Testproblem.
Methode 64 148 Schlaganfallpatienten wurden an den überregionalen Stroke Units in Homburg, Kaiserslautern, Mainz und Saarbrücken analysiert. Die korrespondierenden Wetterdaten wurden vom Deutschen Wetterdienst zur Verfügung gestellt. Die Beschreibung des Patientenkollektivs, der Abhängigkeit der Anzahl der Schlaganfälle von Wochentag/Monat/Jahreszeit sowie die Beschreibung des Zusammenhangs der verschiedenen Wetterfaktoren und Schlaganfälle erfolgt mittels deskriptiver Statistik. Die Bestimmung saisonaler Einflüsse wurde mittels konditionaler Poisson-Modelle innerhalb von Distributed Lag Linear/Non-Linear Models (DLM/DLNM) und einfachen Kruskal-Wallis Tests untersucht.
Ergebnisse An allen Standorten zeigte sich ein deutlicher Trend hin zu einer geringeren Schlaganfallwahrscheinlichkeit bei höheren Temperaturen. Eine hohe relative Luftfeuchtigkeit sowie Niederschlag erhöhten das Schlaganfallrisiko durchgängig zumindest tendenziell. Am Wochenende war die Schlaganfallrate an allen Standorten hochsignifikant niedriger.
Schlussfolgerung Die Analyse der Schlaganfalldaten von 4 vergleichbaren Krankenhäusern ist eine geeignete Methode zur Reduktion des Multiplen Testproblems. Das Schlaganfallrisiko wird durch höhere Temperaturen leicht gesenkt, während hohe Luftfeuchtigkeit und Niederschlag es geringgradig erhöhen. Der Einfluss des Wetters ist in Deutschland insgesamt niedriger als der Einfluss der Wochentage.