Mobile Gesundheitstechnologien für eine gerechte Versorgung bei psychischen Erkrankungen
Die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen, darunter eine steigende Prävalenz psychischer Erkrankungen, geografische Ungleichheiten und lange Wartezeiten für eine Psychotherapie. Mobile Gesundheitstechnologien (mHealth-Technologien) bieten vielversprechende Ansätze zur Überbrückung von Versorgungslücken, indem sie den Zugang zu Gesundheitsdiensten erleichtern und somit die Gesundheitsgerechtigkeit fördern können. Trotz dieser Potenziale gibt es Bedenken, dass mHealth-Technologien bestehende gesundheitliche Ungleichheiten verschärfen könnten, insbesondere für sozial benachteiligte Gruppen. Anhand von Fallbeispielen wird aufgezeigt, wie soziale und digitale Ungleichheiten die Nutzung und Wirksamkeit von mHealth beeinflussen und daraus ungerechte gesundheitliche Ungleichheiten entstehen können. Der Artikel plädiert für die Integration ethischer Überlegungen und partizipativer Designansätze in die Entwicklung von mHealth-Technologien, um eine gerechtere Gesundheitsversorgung zu ermöglichen und sicherzustellen, dass digitale Lösungen insbesondere benachteiligten Patientengruppen zugutekommen.