Oft übersehen – Ohnmacht und Kreislaufstörungen im Alter
Bei älteren Patienten ist davon auszugehen, dass etwa die Hälfte aller Stürze unklarer Ursache auf Synkopen zurückzuführen ist. Gründe hierfür sind unter anderem die fehlende Erinnerung an Beschwerden wie Schwindel oder Benommenheit im Vorfeld des Sturzes und die oft atypischen Beschwerden. Dies trifft insbesondere auf ältere Patienten mit neurologischen bzw. neurodegenerativen Erkrankungen zu. Begünstigend hierfür sind zentrale und periphere neurovegetative Störungen, aber auch Vorerkrankungen des Herzens, Polypharmazie und Veränderungen des Salz-Wasserhaushaltes. In der Behandlung von Stürzen unklarer Ursache sollten Synkopen deshalb besonders berücksichtigt werden. Das beinhaltet die Anamnese neurologischer und kardiologisch-internistischer Risikofaktoren, die orientierende Untersuchung der Kreislaufregulation mittels verkürztem Schellong-Test sowie ggf. die Diagnostik neurovegetativer Kreislaufregulation bzw. autonome Funktionsdiagnostik. Der Behandlungserfolg hängt davon ab, ob medikamentöse und nicht medikamentöse Behandlungsempfehlungen interdisziplinär abgestimmt sind. Um erfolgreich vorbeugen zu können, sollten Patienten und Angehörige über das Risiko von Stürzen und Synkopen aufgeklärt werden.